An das Geld anderer Leute zu kommen, ist gar nicht so einfach. Das müssen auch die beiden Hauptprotagonisten des hier vorliegenden Thrillers feststellen. Unter der Regie von Richard Gray versuchen zwei Brüder eine Kleinstadt an der Nase herumzuführen und aus ihrer erfundenen Geschichte Geld zu machen. Dass diese Aktion natürlich gleich mehrere Haken hat, haben die beiden dabei nicht bedacht. Der Independent Film erscheint über Lighthouse Entertainment in einem normalen blauen Amaray-Case mit Wendecover.
Story
Nach einem Unfall auf ihrem Ausflugsschiff müssen die beiden Brüder Liam (S. Coffey) und Miles (D. Roy) viel Geld an das Unfallopfer zahlen. Dadurch gehen sie mit ihrer kleinen Firma pleite und suchen Händeringend nach einem Weg aus der Finanzkrise. Sie kommen dabei auf die Idee eine fingierte Geschichte vorzutäuschen, in der Miles bei einer Wanderung in den Bergen für mehrere Tage verschollen gehen soll. Nachdem er sich knapp zwei Wochen in den Wäldern versteckt hat, wollen sie seine Überlebensgeschichte meistbietend an die Medien verkaufen. Allerdings haben sie nicht mit der Hilfsbereitschaft der Stadtbewohner gerechnet, die sich alsbald auf die Suche nach Miles machen. Somit haben Liam und die eingeweihte Lauren (H. Webb) alle Hände voll zu tun, die Helfer in die Irre zu führen. Zu allem Überfluss taucht auch noch Joe Bright (J. Mamoa) auf, dem Miles noch viel Geld schuldet. Er versucht nun über Liam an seine Moneten zu kommen. Zudem kommen Polizei-Chef Jim Huxley (C. Elwes), Laurens Vater, langsam aber sicher immer mehr Zweifel an der Vermissten-Geschichte. Schaffen es die Brüder aus ihrer verfahrenen Situation zu kommen?
Um es gleich vorweg zu nehmen: Auf dem Papier klingt die Geschichte des Films spannender, als sie letztendlich umgesetzt wurde. Den größten Teil plätschert alles nur so vor sich hin, ohne dass wirklich etwas passiert. Die Akteure bewegen sich dabei auf durchschnittlichem Niveau, ohne dass jemand von ihnen besonders hervorsticht. Zudem sind viele Teile des Plots offensichtlich vorhersehbar, womit es dann auch zu keinen großen Überraschungen kommt. Die beiden Brüder werden durch Shane Coffey und Drew Roy verkörpert. Dabei könnten sie nicht unterschiedlicher sein: während Liam zwar schüchtern, dafür aber recht bewandert in der heimischen Natur ist, mimt Drew Roy Sunny-Boy Miles, der immer für alles eine Antwort hat und das harte Leben auf die leichte Schulter nimmt. Er ist der Typ, der bisher immer wieder auf die Füße gefallen ist. Haley Webb spielt Lauren und ist die Begierde beider Brüder. Sie treibt beide zudem zu den undurchdachten Taten an - letztendlich auch, um ihrem Vater, dem Polizei-Chef Jim Huxley, solide gespielt von Cary Elwes, eins auszuwischen. Jason Mamoa, der wohl bekannteste Schauspieler des Casts hat hier leider nur sehr wenig Screentime. Er kommt in dem Film seiner Serienrolle aus The Red Road ziemlich nahe und mimt auch hier Mit Joe Bright einen zwielichtigen Typen, der ohne Skrupel sein Geld bei den Brüdern einfordert. Regisseur Richard Gray gelingt es nicht wirklich Spannung aufzubauen. Vielmehr fragt sich der Zuschauer des Öfteren, wie man auf so eine dumme Idee kommen kann, mit der die Brüder an Geld gelangen wollen. Alles wirkt dann auch eher ein wenig an den Haaren herbeigezogen. Das Tempo des Films ist dabei ziemlich schleppend und erfordert schon ein bisschen Durchhaltevermögen beim Zuschauer. Irgendwie hätte das Ganze vielleicht eher gut für den Plot einer Krimi-Serienfolge getaugt. Für einen Abendfüllenden Film passiert hier einfach zu wenig.
Bildqualität
Wer sich hier auf tolle Landschaftsaufnahmen gefreut hat, wird wohl etwas enttäuscht werden. Durch den Einsatz von Farbfiltern wirkt das Bild oft gelbstichig und dunkel, was die Naturaufnahmen irgendwie unpassend darstellt. Zudem spielt der Film oftmals bei bedecktem Himmel und tristem Wetter. Hierbei kommen dann erdige Farbtöne zum Einsatz. Das Bild ist zudem etwas weich und nicht allzu detailreich. Ein wirklicher Wow-Effekt, wie es sonst schon mal bei Filmen mit vielen Natur-Szenen der Fall ist, will hier nicht aufkommen. Dazu trägt auch das Ansichtsverhältnis von 2.40:1 bei, da hierdurch das Bild am oberen und unteren Bildschirmrand durch schwarze Balken beschnitten ist.
Tonqualität
Die Film-Disc bietet die folgenden beiden Tonspuren zur Auswahl:
- Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1
- Englisch DTS-HD Master Audio 5.1
Ausstattung
Die Blu-ray Disc verfügt lediglich über die folgende Trailershow als Bonus-Inhalt:
- Grenzgänger
- Frozen Money
- Phantom Halo
- Freigänger
- Blood Orange
Fazit
Ein sehr ruhiger Film, der voll und ganz auf die Dialoge seiner Charaktere baut. Die Geschichte kann jedoch dabei nicht wirklich Spannung aufbauen und die Charaktere kommen nicht über durchschnittliches Niveau hinaus. Auf technischer Seite verhindern eingesetzte Stilmittel beim Bild tolle Naturaufnahmen. Der Ton ist recht frontlastig und etwas zu leise abgemischt. Bonusmaterial sucht man zudem vergebens. Die Geschichte läuft recht vorhersehbar und ohne große Überraschungen ab. Hier sollte man etwas Durchhaltevermögen mitbringen, wenn man es bis zum Abspann schaffen möchte.
(Jörn Pomplitz)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: LG OLED 55B7D
Player: Oppo UDP-203
AVR: Yamaha RX-A1060
Front-Lautsprecher: Canton Chrono 509
Center-Lautsprecher: Canton Vento 866
Surround-Lautsprecher: Canton Chrono 507
Atmos-Lautsprecher: Canton InCeiling 989
Subwoofer: SVS PB-1000